Mosaiktechnik

Wir verwenden zwei verschiedene klassische Setzmethoden.

Inseln, 2004.
35 x 35 cm, Naturstein/Smalten.

Direkte Setzmethode

Die direkte Setztechnik ist die älteste Art ein Mosaik zu setzen.

Bei diesem Verfahren werden die Mosaiksteine unmittelbar in den frisch aufgetragenen Mörtel gesetzt. Unebenheiten und Schrägstellungen werden bewusst erzielt um interessante Oberflächen zu erhalten, das Licht wird unregelmäßig reflektiert und bringt die Struktur des Materials stärker zur Geltung.

Diese Technik ermöglicht ein spontaneres Arbeiten. Beliebige Formen können mit Mosaik verkleidet werden, plastische Gestaltungen lassen sich realisieren. Bei der direkten Methode kann ein größeres Spektrum an Materialien verwendet werden, da man nicht auf eine ebene Oberfläche achten muss: Muscheln oder Kieselsteine - wie zu Beginn der Mosaikgeschichte - können eingesetzt werden.


Ausschnitt aus Duschwand Wasserfall:
re - während der Setzarbeit; li - montiert;
Baderaumgestaltung (privat), 2009. 4m², Naturstein.

Indirekte Setzmethode

Die indirekte Setztechnik bedient sich eines Zwischenschritts.

Der Entwurf wird spiegelverkehrt auf das Mosaikpapier übertragen, bei großen Arbeiten wird das Gesamtbild in kleine Arbeitsstücke unterteilt. Mit wasserlöslichem Leim werden die Steinchen aufgeklebt - allerdings spiegelverkehrt: die eigentliche Vorderseite befindet sich auf dem Papier, die Rückseite ist sichtbar.

Nach Abschluss der Setzarbeit wird das Mosaik „nass in nass“ montiert: an die Wand, den Boden oder in eine Eisenkassette. Nachdem das Papier mit Wasser abgelöst ist, zeigt sich endlich das endgültige Bild.

Da die Mosaiksteinchen eben auf das Papier gesetzt werden, erhält man eine glatte Oberfläche, die mit der direkten Setzmethode nur schwer zu erzielen ist. Indem nicht direkt in den Mörtel, sondern zuerst auf Papier gesetzt wird, kann man Fehler korrigieren sowie präziser und ohne Zeitdruck arbeiten. Durch das Aufteilen in handliche Stücke ermöglicht die indirekte Technik die Umsetzung großer Bildkompositionen – für großflächige Gestaltungen ist es die vorteilhaftere Technik.